Wirbelsäulenzentrum Heidelberg - Dr. Wiedenhöfer & KollegenAktuelle InformationenTel: +49 (0) 6221 983-2525

Kyphose
Diagnostik & Therapie

Rundrücken
Von der Ursache bis zu den Behandlungsmöglichkeiten

Als Kyphose bezeichnen wir eine verstärkte Krümmung der Wirbelsäule nach vorn. Umgangssprachlich ist dieses Krankheitsbild auch als „Buckel“ oder „Hexenbuckel“ bekannt. Mediziner sprechen von einem Rundrücken, einer Hyperkyphose oder – wenn die Verkrümmung als scharfer Knick vorliegt – von einem Gibbus. Eine leichte Kyphose ist im Bereich der Brustwirbelsäule und der Sakralregion vollkommen normal und physiologisch. Von der krankhaft verstärkten Form ist meist die Brustwirbelsäule betroffen. 

Durch Verschleiß kann sich eine Kyphose auch im Bereich der Lendenwirbelsäule ausbilden. Heute geht man davon aus, dass nahezu alle behandlungsbedürftigen Erkrankungen der Lendenwirbelsäule mit einer zumindest ein Segment betreffenden Kyphose vergesellschaftet sind.

Die Ursachen für eine verstärkte Kyphose sind vielfältig. Es gibt Formen von angeborener Kyphose oder Hyperkyphosen durch Entwicklungsstörungen (das häufigste Beispiel hierfür ist der Morbus Scheuermann). Ältere Menschen leiden oft infolge osteoporotischer Wirbelbrüche, durch die sich Keilwirbel bilden, unter einer Hyperkyphose.

Diagnostik

Zu Anfang steht immer ein ausführlicher klinischer Befund inkl. Aufnahme der Krankengeschichte. Oftmals kann die vermehrte Krümmung der Brustwirbelsäule mit bloßem Auge erkannt werden. Anhand von Aufnahmen mit unserem strahlungsarmen dreidimensionalen Röntgengerät (EOS-Imaging) können wir den Winkel der Krümmung bestimmen. Zur Beurteilung des Ausmaßes einer Kyphose nutzen wir den Cobb-Winkel sowie den Stagnara-Winkel

Bei Bedarf setzen wir weitere bildgebende Verfahren wie MRT oder CT ein.

Therapie

In vielen Fällen von Hyperkyphosen der Brustwirbelsäule reicht eine konservative Behandlung mit spezialisierter Physiotherapie aus. Entscheidend ist die Kräftigung der autochthonen Rückenmuskulatur, um die Aufrichtung der Wirbelsäule zu gewährleisten. 

Eine Korsettbehandlung kann bei Kindern und Jugendlichen helfen, die Kyphose „auszuwachsen“. Durch das regelmäßige Tragen eines medizinischen Korsetts, während die Wirbelsäule noch im Wachstum ist, kann diese in die richtige Richtung gelenkt werden. Begleitend sollte auch hier eine physiotherapeutische Behandlung erfolgen, um die richtige Körperhaltung zu schulen und wichtige Muskelgruppen zu kräftigen.

Liegt eine voranschreitende kyphotische Deformität aufgrund eines osteoporotischen Wirbelbruchs und -kollapses vor, kann eine Kyphoplastie helfen, den betroffenen Wirbel wieder aufzurichten und die Verkrümmung der Wirbelsäule zu mildern. Bei diesem minimalinvasiven Eingriff wird Knochenzement in den betroffenen Wirbelkörper injiziert.

Termin vereinbaren:
Rufen Sie uns an oder vereinbaren Sie jetzt einen Termin online.

Anrufen Termin Vereinbaren

In schweren Fällen der Kyphose kann eine korrigierende Spondylodese (auch Wirbelsäulenversteifung) sinnvoll sein. Dabei handelt es sich um einen operativen Eingriff, bei dem der betroffene Wirbelsäulenabschnitt aufgerichtet und mit Stäben und Schrauben in seiner korrigierten Position versteift wird. 

Als hoch spezialisierte Praxis für Wirbelsäulenchirurgie und Deformitätenzentrum in Heidelberg führen wir Operationen ausschließlich nach sorgfältiger Abwägung des vorliegenden Befundes sowie aller Risiken und Nutzen durch. Wir ziehen stets sämtliche Therapieoptionen in Betracht, beraten unsere Patienten auf Augenhöhe und erstellen für jeden einzelnen ein individuelles Behandlungskonzept.